Mehr als 10'000 Briefe

Eritrea: 13 Christen nach Kampagne freigelassen

Christen in Eritrea treffen sich zum beten
Dreizehn eritreische Christen sind nach zehn Jahren ungerechtfertigter Haft aus dem Gefängnis entlassen worden. Das teilte die christliche Organisation Voice of the Martyrs (VOM, Stimme der Märtyrer) mit.

Die Christen – sieben Frauen und sechs Männer – wurden vor etwa zwei Wochen freigelassen, nachdem VOM dazu aufgerufen hatte, für die Freilassung von zwei eritreischen Kirchenleitern zu beten und Informationen zur Verfügung gestellt hatte, die den Christen helfen sollten, die eritreische Botschaft im Namen der inhaftierten Christen zu kontaktieren.

Nachdem VOM die Kampagne am 22. Juli gestartet hatte, antworteten mehr als 10'000 Menschen, und nur sechs Tage später erhielt die VOM von ihren Partnern in Eritrea die Nachricht von der Freilassung der 13 Gläubigen. Die inhaftierten Pastoren, die im Mittelpunkt der Briefkampagne standen, Pastor Haile Nayzgi und Kiflu Gebremeskel, seien allerdings nicht freigelassen worden.

13 frei – noch Hunderte im Gefängnis

«Wir danken dem Herrn für die Freiheit dieser Brüder und Schwestern, die aus dem Gefängnis in Eritrea entlassen wurden. Wir danken ihm für sein Eingreifen zugunsten dieser 13», sagte Todd Nettleton, Sprecher der VOM und dankte den 10'000 Menschen, die auf die E-Mail reagiert und an die Botschaft geschrieben hatten. Gleichzeitig ermutigte er, weiter zu beten und zu handeln. «Es gibt immer noch mehr als 300 Christen in eritreischen Gefängnissen. Hört nicht auf, für sie in der eritreischen Botschaft eine Stimme zu sein.»

Grausame Haftbedingungen

Eritrea wird wegen der anhaltenden Christenverfolgung durch die Regierung als «Restricted Nation» eingestuft. Alle Kirchen, die nicht der orthodoxen, katholischen oder lutherischen Konfession angehören, wurden 2002 von der Regierung aufgefordert, zu schliessen.

Verhaftete Christen in Eritrea verschwinden oft spurlos und die Haftbedingungen gehören zu den härtesten der Welt. Gefangene werden in Schiffscontainern gehalten, Gläubige oft gefoltert. Die Organisation Open Doors USA schätzt, dass möglicherweise mehr als 1'000 Christen in Eritrea inhaftiert sind, von denen keiner formell angeklagt wurde.

Eritreas Präsident Isaias Afewerki gehört der Eritreisch-Orthodoxen Kirche in Asmara an, einer der drei einzigen christlichen Konfessionen, die im Land zugelassen sind. Der 75-jährige Afewerki, Vorsitzender der Regierungspartei Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit, gilt als rücksichtsloser Autokrat.

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Datum: 12.08.2023
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today

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