Neue Gemeinden

Turkvölker: Das Evangelium auf der Seidenstrasse

«Keine Pandemie kann aufhalten, was Gott unter den Turkvölkern tut», berichtet Yusuf (Name aus Sicherheitsgründen geändert), Leiter eines Gemeindegründungsnetzwerks in turksprachigen Ländern.
Frau mit einem Kind in der Türkei
Ein Teil der Seidenstrasse

Yusufs Team arbeitet in einem Gebiet, das vom Balkan über die Türkei und entlang der uralten Seidenstrasse bis nach Nordwestchina reicht; hier leben 300 Millionen Menschen. Yusuf sagt: «Dort unterstützen wir das wohl am weitesten verzweigte Netzwerk von Gemeinden in der Region. Jesus-Nachfolger treffen sich in ihren Häusern, geben ihren neu gefundenen Glauben weiter und gründen neue Gemeinden, oft inmitten von Widerstand und Widrigkeiten seitens der Verwandtschaft und der Nachbarn sowie unter enormer Verfolgung durch den Staat.»

Die etwa 50 turkstämmigen Volksgruppen gelten als unerreicht; es gibt nur wenige Gemeinden und Nachfolger Jesu. Die meisten von ihnen haben keine Bibel in ihrer Muttersprache; nur sehr wenige haben das ganze Neue Testament, manche ein einzelnes Evangelium.

Lockdown positiv genutzt

Im März 2020 konnte der Dienst die letzten Leiterschulungen abhalten, dann setzten die Abriegelungen ein. «Wir haben den Lockdown genutzt, wir haben an den Übersetzungen der Evangelien gearbeitet und neue Sprachen erschlossen», sagt Yusuf. «Wir wollen, dass alle Turkvölker das Neue Testament in ihrer Herzenssprache zur Verfügung haben. Wir haben viel geforscht und wir arbeiten mit Übersetzungsdiensten und anderen Partnern in der Region zusammen.»

Die Übersetzung der Bibel in modernes Türkisch macht Fortschritte; Zielgruppe sind die rund neun Millionen Türken in Europa, die keine türkische Schulbildung genossen haben und deshalb die vorhandene türkische Bibelübersetzung nur schwer verstehen können. Ende 2020 wurden grosse Teile des Neuen Testaments fertiggestellt; es wurden bereits Tausende Johannes- und Lukas-Evangelien gedruckt und in Deutschland, Nordmazedonien und Bulgarien an Türken verteilt. Es sind bereits erste Bibellesegruppen entstanden mit Menschen, die Interesse an Jesus bekunden.

Heimliche Bekehrungen

Durch die Coronakrise ist der Tod wieder ins Blickfeld gerückt; viele Türken sind aufmerksam geworden auf christliche Webseiten. «Es ist ein enormer Ansturm zu verzeichnen; wir glauben, dass viele sich heimlich zu Jesus bekehrt haben», sagt Yusuf.

Als in Zentralasien das Virus mit voller Wucht zuschlug, änderte der Dienst seine Strategie: «Das war unsere Chance, vielen Familien zu helfen. Unsere Teams vor Ort sind losgezogen und haben Leuten geholfen, die ihre Arbeit verloren haben, die krank wurden, deren Verwandte nicht mehr zu ihnen kamen, die vergessen wurden. Wir konnten vielen Strassenkindern helfen, dazu Prostituierten und ehemaligen Gefangenen. So konnten wir die Liebe Jesu und das Evangelium ganz praktisch weitergeben.»

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Datum: 09.04.2021
Quelle: Joel-News

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