Flucht und Auswanderung

Christliche Präsenz in Gaza schwindet rapide

Die «Gaza Baptist Church» wurde schwer beschädigt.
Die «Gaza Baptist Church» wurde während des Kriegs zwischen Israel und der Hamas schwer beschädigt. Viele Christen sind ins Ausland gezogen, weitere stellen Ausreiseanträge.

An Ostern beschrieb der Leiter der «Gaza Baptist Church», Shady Al-Najjar, die Menschen, die in den Überresten der Kirche Zuflucht gefunden haben, als 'des Leidens müde'. «Sie erleben harte und sinnlose Tage.»

Al-Najjar ist mittlerweile nach Ägypten geflohen. Er ist einer von vielen Christen, die Gaza verlassen, berichtet «International Christian Concern» (ICC), während der Krieg zwischen Israel und der Hamas in den achten Monat geht.

Christen im Dilemma

Die Christen stehen vor dem Dilemma, zu bleiben und beim Wiederaufbau zu helfen oder zu Verwandten ins Ausland zu gehen und anderswo ein neues Leben zu beginnen. Laut ICC entscheiden sich derzeit viele für die Ausreise.

Der ICC schätzt, dass 25 bis 50 Prozent der 900 bis 1000 Christen, die vor dem Krieg in Gaza lebten, geflohen sind und weitere 25 Prozent einen Ausreiseantrag gestellt haben.

Gemeinden schrumpfen

Vor dem Krieg gab es beispielsweise nur eine Handvoll Baptisten in Gaza-Stadt. Als die Hamas 2006 und 2007 Gaza gewaltsam unter ihre Kontrolle brachte, flohen viele Christen.

Seitdem besuchen in der Regel 50 Menschen die Gottesdienste der Gemeinde. Die meisten von ihnen, so Pastor Hanna Massad, seien keine Kirchenmitglieder, sondern entweder orthodox oder katholisch. Ähnlich wie der ICC schätzt Massad, dass bereits 200 Christen geflohen sind und sich vielleicht noch einmal so viele um eine Ausreisegenehmigung bemühen.

Viele wollen bleiben

Diejenigen, die gehen, würden die Gemeinde erst kurzfristig informieren, sagt Hanna Massad. Eine genaue Schätzung sei daher schwierig. «Viele Christen sagen aber auch, dass sie in Gaza bleiben wollen», zitiert er einen katholischen Leiter in Jerusalem.

Gleichzeitig macht es die aktuelle Situation schwierig, in der Region zu bleiben. Massad, Gründer und Präsident der «Christian Mission to Gaza», koordiniert die Verteilung von Hilfsgütern und verteilt warme Mahlzeiten. Er hofft, dass die christliche Präsenz in Gaza erhalten bleibt.

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Datum: 29.05.2024
Autor: Diana Chandler/Daniel Gerber
Quelle: Baptist Press/gekürzte Übersetzung: Livenet

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