Die Kirche im Iran

Drei Gründe, warum sie so stark wächst

Christen im Iran
Schätzungen zufolge gibt es im Iran bis zu einer Million Christen. Dies war noch vor wenigen Jahren ganz anders. Woran liegt es, dass die Kirche dort trotz der Verfolgung so stark wächst?

Der Iran gehört zu den zehn gefährlichsten Ländern weltweit für Christen (Rang 8 des Weltverfolgunsindexes von Open Doors). Offen können sich Christen hier kaum treffen, sie tun das heimlich, entweder zuhause, in Kleingruppen oder auch online. Sollten sie auffliegen, drohen ihnen Verhaftung, lange Gefängnisstrafen, Folter und sogar der Tod. Trotzdem ist die Untergrundkirche im Land in den vergangene Jahren und Jahrzehnten enorm gewachsen. Schätzungen zufolge gibt es aktuell zwischen 300'000 und einer Million Christen im Iran. Doch woran liegt dieses enorme Wachstum?

Dr. Mike Ansari leitet die Organisation «Heart4Iran», die sich durch Soziale Medien, Fernsehen, mobile Technologien und anderes für die Christen im Land einsetzt und ihnen auch Seelsorge bietet, Gemeinden gründet, Bibeln verteilt und Pastoren ausbildet. Ansari hat über Jahre die Untergrundkirche im Iran beobachtet und drei Punkte herauskristallisiert, die das Wachstum erklären.

Die Untergrundkirche gibt ein starkes Gefühl der Gemeinschaft

Während Christen im Iran oftmals sozial isoliert, diskriminiert und verfolgt werden, bieten ihnen christliche Gemeinden ein Gefühl der Zugehörigkeit und Unterstützung. Dies wirkt wie ein Magnet für Menschen, die sich sonst allein fühlen würden.

Die Untergrundkirche sucht kreative Wege

Es ist nicht einfach, sich mit anderen Christen im Land in Verbindung zu setzen oder das Evangelium zu verbreiten. Doch die iranischen Gemeinden sind innovativ und nutzen soziale Medien, Satellitenfernsehen oder Online-Plattformen, um sich miteinander zu verbinden und das Evangelium weiterzugeben. Dies wurde insbesondere während der Pandemie zu einem wichtigen Faktor, als Präsenztreffen eh nicht möglich waren.

Die Untergrundkirche verpflichtet sich zu Jüngerschaft und Leitertraining

Wenn das Leben im Iran für Christen schon gefährlich ist, so ist es für christliche Leiter und Pastoren umso schwieriger. Folglich gibt es viel zu wenig geschulte Pastoren und Lehrer – viele befinden sich zudem im Gefängnis. Doch die iranische Kirche schult konstant neue Leiter und hilft Christen, in ihrem Glauben zu wachsen.

Neben den vielen Schwierigkeiten ist die Untergrundkirche des Irans ein Grund zur Hoffnung, erklärt Ansari. «Sie erinnert daran, dass Gottes Reich nicht von physischen Grenzen oder politischen Systemen eingeschränkt wird. Die Kirche im Iran wächst und formt die Zukunft des Christentums in diesem eingeschränkten Land.»

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Datum: 26.03.2023
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

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