US-Bundesstaat Louisiana

Zehn Gebote in jedem Klassenzimmer

Eine Tafel mit einem Auszug aus den Zehn Geboten an einer Strasse in Ohio/USA. In Louisiana sollen sie jetzt auch in Schulen ausgehängt werden.
In Louisiana sollen die biblischen Zehn Gebote bald in jedem Klassenzimmer aushängen. In der Bevölkerung regt sich Protest.

In Schulen des US-Bundesstaats Louisiana soll künftig in jedem Klassenzimmer ein Poster oder eine umrahmte Darstellung mit den biblischen Zehn Geboten hängen. Ein entsprechendes Gesetz unterzeichnete Gouverneur Jeff Landry am vergangenen Mittwoch (Ortszeit). Laut Medienberichten ist Lousiana der einzige US-Bundesstaat mit einer solchen Vorschrift. Der republikanisch regierte Staat liegt im «Bibelgürtel» im Süden der USA.

Kritiker: «unverfroren verfassungswidrig»

Nach Ansicht der Gesetzesbefürworter sind die Zehn Gebote «grundlegende Dokumente» für die Regierungsgeschäfte in den USA. Wolle man Recht und Gesetz respektieren, müsse man mit dem «ursprünglichen Gesetz beginnen», das der biblische Prophet Moses von Gott erhalten habe, sagte Landry am Mittwoch laut CNN. Bürgerverbände wollen das Gesetz vor Gericht anfechten. Es verstosse gegen das Prinzip der Trennung von Kirche und Staat und sei «unverfroren verfassungswidrig», erklärte der Verband «Vereinigte Amerikaner für die Trennung von Kirche und Staat».

Der Streit um Kirche und Staat ist ein gesellschaftspolitischer Dauerbrenner in den USA. Das Oberste Gericht hat sich vor Jahrzehnten gegen Vorschriften zum verordneten Bibellesen und zum organisierten Gebet in staatlichen Schulen ausgesprochen. Gegenwärtig zeichnet sich ein Wandel ab: In den vergangenen Jahren hat sich das Oberste Gericht eher für eine Abschwächung der Trennung von Kirche und Staat ausgesprochen.

Im Juni 2022 urteilten die Richter, ein Footballtrainer an einer staatlichen Highschool dürfe mit seinen Spielern auf dem Rasen beten. Die Verfassung schütze die Religionsfreiheit des Sportlehrers.

Dieser Artikel erschien bei PRO Medienmagazin.

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Datum: 25.06.2024
Autor: epd
Quelle: PRO Medienmagazin

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